Auf den Spuren des Schulreformers Rötger unterwegs
von Constanze Arendt-Nowak
Die Natur in der Um-gebung der Ortschaften der Stadt Wanzleben-Börde hat für Spaziergänger, Wanderer und Radfahrer einiges zu bieten. Mit einer kleinen Serie möchte die Volksstimme in loser Folge die Entdeckerlust und die Bewegungsfreude wecken. Mit entsprechendem Abstand ist die sportliche Betätigung im Freien selbst zu Zeiten der Corona-Pandemie zu zweit oder in Familie erlaubt. Im vierten Teil geht es heute auf eine Runde um Wanzleben mit einem Abstecher nach Klein Germersleben, dessen Geschichte eng mit dem Schulreformer Gotthilf Sebastian Rötger verbunden ist. So wie bei der Tour nach Altenweddingen wird der Parkplatz des Wanzleber Gymnasiums als Startpunkt gewählt. Zunächst geht es stadtauswärts an der Bundesstraße 246a entlang, bevor Weg gegenüber der Tankstelle nach rechts zur Sarre führt. Links entlang geht es durch den Tunnel, um danach, von der Sarre geleitet, Bottmersdorf zu erreichen. Von dort aus führt die Route weiter nach links durch den Ort in Richtung Blumenberg. Nahe des Ortsausgangs wird rechts abgebogen, um dem Et-gersleber Weg bis zur ersten Kreuzung zu folgen.
Der Plattenweg, der an der Kreuzung nach rechts geht, führt bis an die Straße von Klein Germersleben nach Etersleben. Von hier aus ist bereits der Turm der Klein Germersleber Kirche St. Aegidi zu sehen. Als Etappenziel ist er auf dem Radweg entlang der Straße zu erreichen. Die Kirche gehört ebenso wie das benachbarte Pfarrhaus mit der Rötger-Stube zu den „verborgenen Schätzen an der Straße der Romanik". Die Rötger-Stube ist zwar derzeit aufgrund der Auflagen im Zusammenhang mit dem Corona-Virus geschlossen, sonst aber seit der Eröffnung im Jahr 2014 ein Anziehungspunkt. Gotthilf Sebastian Rötger, der 1749 im Pfarrhaus in Klein Germersleben geboren ist, hat einst das Zensurensystem eingeführt. Obwohl er einen Großteil seines Lebens in Magdeburg verbrachte, beweisen neben einem Gedenkstein auch Feierlichkeiten, die jedes Jahr im Mai stattfinden, dass „Vater Rötger" hier nie ganz vergessen wurde. Für dieses Jahr muss der Klein Germersleber Heimatverein die Gedenkveranstaltung aber absagen. Hinter der Kirche geht es auf Feldstraße bis zum Ortsausgang und dann weiter nach links auf den Wirtschaftsweg, der zur B 246 bei Stadt Frankfurt führt. Nach dem Oberqueren der Bundesstraße führt die Strecke auf dem Wirtschaftsweg weiter bis zur Biogasanlage. Rechts vom Weg sind die Blaue und die Weiße Warte, zwei Warttürme aus dem 15. Jahrhundert, zu sehen. An der Biogasanlage wird nach rechts abgebogen, um den Bahnübergang zu erreichen, von dort bis zum Ampfurther Weg zu fahren und das Ziel, die Grundschule Wanzleben, anzustreben. Anderthalb Stunde waren unsere „Streckentester" auf dieser 18,6 Kilometer langen Tour (ohne Zwischen-stopps) unterwegs.