Im Jahr 2021 ereigneten sich in Deutschland 258.987 Verkehrsunfälle mit Personenschaden. Dabei starben 227 Menschen. Rund 85 Prozent dieser Unfälle ereigneten sich innerorts. Zu den häufigsten Fehlverhalten der Unfallbeteiligten gehört dabei das fehlerhafte Abbiegen. Um die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen, investierte die Stadt Wanzleben - Börde im vergangenen Jahr über 32.000 Euro in die Nachrüstung von Assistenzsystemen in Einsatzfahrzeugen.

Für insgesamt zehn Einsatzfahrzeuge über 7,5 Tonnen zulässige Gesamtmasse beschaffte die Stadtverwaltung Abbiegeassistenten im Gesamtwert von 17.675,65 Euro. Den Einbau übernahm eine Fachfirma im Dezember 2021. „Das Projekt war allerdings nur durch den Erhalt von Fördermitteln des Bundes in Höhe von 15.000,00 Euro realisierbar“, so Steven Kraft, Sachbearbeiter Brandschutz der Stadt Wanzleben - Börde. Hierbei handelt es sich um eine freiwillige Nachrüstung von Abbiegeassistenzsystemen in Bestandsfahrzeugen, die das Bundesamt für Logistik und Mobilität bis zur Einführung einer nationalen oder europäischen Rechtsverordnung zur Einbaupflicht von entsprechenden Systemen fördert.

Der Abbiegeassistent, welcher in den zehn Großfahrzeugen der Stadtfeuerwehr eingebaut wurde, signalisiert akustisch und optisch, wenn sich Fußgänger oder Fahrradfahrer rechts vom Fahrzeug befinden. Dabei wird vor allem der so genannte „tote Winkel“ sichtbar gemacht – ein Bereich, der durch die Haupt- und Weitwinkelspiegel sowie dem Rampenspiegel nicht einsehbar ist. Das Hindernis, welches eine kleine Kamera im Außenbereich des Lastkraftwagens wahrnimmt, wird dem Fahrer zusätzlich in einem sieben Zoll großen Bildschirm an der A-Säule des Fahrzeuges als Live-Bild angezeigt. „Für unsere Maschinisten, die die Verantwortung für insgesamt neun Einsatzkräfte und teure Einsatztechnik haben, ist das Assistenzsystem Gold wert. Damit sind die Einsatzfahrten für alle Beteiligten im Straßenverkehr noch sicherer.“, führt Stadtwehrleiter David Leseberg aus. Der Einbau von Abbiegeassistenzsysteme in weitere Einsatzfahrzeuge ist im Jahr 2023 vorgesehen.